Wie bekomme ich Strom auf mein Schlauchboot?
Da ich keinen Motor mit Ladespule besitze, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Eine Batterie musste her. Da ich aus beruflichen Gründen da zu sehr attraktiven Konditionen dran komme, war klar das ich mir ne kleine Motorrad Starterbatterie anstelle einer richtigen Verbraucherbatterie mit AGM Technik kaufe. Ein passendes Ladegerät dazu und fertig. Zuerst nahm ich der Größe und Gewichtswegen eine 4Ah Rollerbatterie.
Diese litt aber so stark unter der stundenlangen gleichmäßigen Stromentnahme, das sie schnell schlapp machte und durch mehrmaliges Tiefentladen(Batterien sind ab 11,8V bereits tiefentladen) zwar den Status vollgeladen anzeigte, jedoch bei Belastung sofort zusammenbrach und meinem Echo permanent zu wenig Strom zur Verfügung stellte.
Also musste etwas größeres her und meine Wahl fiel auf eine 9Ah Batterie die das ganze schon viel besser aushält. Ist ja auch irgendwie klar: Wenn man aus einer 4Ah Batterie 2A entzieht, ist das prozentual gesehen eine viel höhere Entnahme, als wenn man 2Ah aus einer 9Ah Batterie entnimmt. Insofern ist der angerichtete Schaden nicht so drastisch und die Batterie macht diese Falschnutzung länger mit.
Die Kabel des Echolotes immer wieder anschrauben zu müssen, war mir aber zu doof, also entwarf ich mein „Stromgerätefunzgerät“, ein Kunststoffkasten der 2 Zigarettenanzünderdosen mit Klappdeckel enthält und ansonsten Wasserdicht ist.
In den Deckel wurden die 2 Dosen von Baas Bike Parts eingelassen und beide parallel mit der Batterie verbunden. Dadurch kann auf beiden Dosen gleichzeitig Strom entnommen und später auch wieder nachgeladen werden.(aber nur auf einer Dose!)
Mit dem passenden USB Stecker kann ich auch mein Samsung Handy laden, was zusätzliche Sicherheit gibt, denn da habe ich die digitale Navionics Seekarte drauf, die ich im Falle von plötzlichem starken Nebel unbedingt brauche da ich keinen Kartenplotter an Bord habe.
Und so ist das ganze dann verkabelt worden von mir:
Natürlich nützt das ganze nichts, wenn man es nicht aufwandsfrei wieder aufladen kann. Auch hier konnte Baas Bike Parts ein super intelligentes Ladegerät zur Verfügung stellen. Es erkennt den Ladezustand der Batterie, desulfatiert diese gegebenfalls und beginnt dann mit der Wiederherstellungsladung, wonach es dann in den Erhaltungsmodus mit nur noch kleinen Ladeimpulsen geht.
Dieses Gerät wird mit einer Ladestromanzeige, Ladeklemmen, Schraubösen sowie einem Zig Stecker ausgeliefert, was eine perfekte Montage an der zu ladenden Batterie ermöglicht.
Mein Stromgerätefunzgerät stelle ich ins Boot und habe immer ausreichend Strom für einen ganzen Angeltag zur Verfügung. Abends stecke ich den Stecker des Ladegerätes in eine der beiden Dosen und zum nächsten Einsatz ist alles wieder bereit. Perfekt!
Update Dezember 2015
Nach nun intensiver mehrjähriger Nutzung machten sich die Schwachstellen meiner autarken Stromversorgung bemerkbar. Die Steckdosen!
Im Sommer 2015 hatten wir einen überdurchschnittlich windigen Sommer und die Bedingungen auf der Ostsee waren entsprechend rustikal. Ich musste die Steckdosen aufgrund starker Korrosion an den Kontakten bereits nach dem Trollingwinter 2014/2015 mangels Kontaktfähigkeit austauschen, im Sommer waren sie aber schon wieder dran. Das das Hauptproblem aber das Wasser war das 2cm hoch in meinem Batteriekasten stand und die Dosen von innen buchstäblich verrotten ließ, merkte ich erst als die Entscheidung, es umzubauen, gefallen war :-)
Mein Ziel war es die Steckdosen gänzlich loszuwerden, und gegen eine wasserdichte Kabelmontage zu ersetzen die aber auch den selben Komfort zum Laden der Batterie bietet. Der Hersteller des Ladegeräts konnte mir auf Nachfrage Kabelenden mit den Steckern des Ladegeräts zur Verfügung stellen die auch ein verpolen unmöglich machen.
Die Steckdosen haben 2 große Löcher im Deckel hinterlassen die ich erstmal mit selbem Material zugeklebt habe. Da 2 kleinere Löcher hinein gebohrt um die Kabel durchzuführen und diese mit „Schmatze“ wasserdicht abgeschmiert.
Der nächste Schritt war dann die Anpassung der Steckverbindung auch am Echolot. Aber das ist mit ein wenig Lötkenntnissen schnell gemacht gewesen..
Eine weitere Optimierung ist eine abermals vergrößerte Batterie im Innern des Kastens:
Eine 12Ah Gelbatterie aus dem Motorradhandel. Damit habe ich eine nochmal vergrößerte Reichweite.
httpv://www.youtube.com/watch?v=RTU54g0VIpM