Dicke Sommerdorsche auf Gummifisch

Am ersten Juliwochenende 2015 war ich mit meinem Facebookkumpel Erik verabredet da dieser mir schon länger in den Ohren lag mal wieder Dorsche fischen zu wollen.
Wir gingen also am Freitagabend aufs Wasser mit dem Ziel bis tief in die Nacht hinein zu fischen.
Ich hatte mir für mein Boot erst kürzlich einen Lichtmast mit Positions- und Navigationsleuchte zum auf den Spiegel klemmen anfertigen lassen, insofern war die Dunkelheit also kein Hindernis und ich wollte auch mal das Verhalten der Dorsche nachts testen.
So slippten wir also um kurz nach 20 Uhr und angelten bis kurz vor 00:00 Uhr auf verschiedenen Tiefen.
Es kamen einige schöne Dorsche ins Boot, viele kleine gingen wieder zurück.

Erik Fisherman

Erik Fisherman im Sonnenuntergang

Mein Möhrchen von Lieblingsköder in 10cm brachte dabei ein paar Dorsche aber insgesamt war uns nicht klar welche Farbe und Köderart an diesem Abend der Bringer ist. Irgendwie kristalisierte sich keiner heraus…

strammer Dorsch

Strammer Dorsch

Das Highlight des Abends war aber ein Dorsch der offenbar eine Mutation oder Fehlbildung hatte: Er sah aus wie ein Delfin im Dorschstyle!
Erik und ich haben uns köstlich amüsiert über den kleinen Kerl, und weil wir den so lustig fanden, entschied ich ihn wieder zu releasen. Trotzdem es Eriks Fisch war :-)

Flipper

Flipper

Flipper

Was haben wir gelacht :-)

Als es trotz Vollmond stockfinster wurde wechselte ich auf Mr. Black von Lieblingsköder, da ich davon überzeugt bin das nur noch ein noch dunklerer Köder als die Nacht fangen würde.
Allerdings kamen nur noch Nemo´s ans Mondlicht, sodaß wir bald abbrachen. Der kommende Morgen sollte ja eigentlich die Hauptunternehmung werden.
Freitag war nur zum akuten Angeldruck abbauen gedacht :-)
Was allerdings bemerkenswert war: Mr Black fing bei totaler Dunkelheit auch noch ohne den hochfrequenten Schaufelschwanz. Diesen erbeutete nämlich gleich der erste Nemo den ich fing :-)
Ich versuchte es aber einfach weiter und fing auch noch damit!
Und damit war der Beweis meiner Theorie erbracht das Mr. Black ein super Dorschköder für die Dämmerung bzw stockfinstere Nacht ist! Ab jetzt heisst es weiter experimentieren.

Eine schöne Gefriertüte feinste Filets kam an diesem Abend herum und so konnte ich gegen 01:00 endlich in die Waagerechte und Erik in sein Zelt in meinem Garten :-)
Um 04:30 war dann schon wieder aufstehen angesagt, der Sonnenaufgang fand gerade statt als wir an die Slippe kamen. Ein immer wieder herrliches Schauspiel! Schnell das Boot ins Wasser und raus zum Walkyriengrund, ein 7km vor der grömitzer Hafeneinfahrt gelegenes Gebiet mit abwechslungsreichem Grund, untiefen die von 21m bis 6m hoch gehen und vielen großen Steinen. Dort versprachen wir uns ein paar gute Leo´s zu erwischen.

Leider erwies sich das aber als reine Zeitverschwendung, denn Erik hatte nur 2 Bisse die er nicht verwandeln konnte und ich fing nur einen Nemo von unter 20cm…
Also entschied ich abzubrechen und in die Gegend zu fahren wo ich sonst gut fange: Vorm Brodauer Ruheforst geht eigentlich immer was!
Man muss nur die Tiefen finden auf denen die Fische stehen….

gejiggter Dorsch

gejiggter Dorsch

Zufällig drifteten wir genau über die Stelle an der wir Abends zuvor auch schon gefangen hatten, und so machten wir einige Driften und es kamen viele schöne und auch stattliche Leo´s ins Boot. Erik hatte einen großen Eimer mitgebracht, den wir recht schnell voll hatten und die erbeuteten Fische umlagerten in meinen blauen Zebcoeimer(den übrigens jeder haben sollte!).

Get Ringer Dorsch

Get Ringer Dorsch

Bis 11Uhr füllten wir den großen Eimer nochmal gut zur Hälfte was einer großen Menge guter Fische entsprach.
Die Bringerköder des Tages waren der 8″ Reins Get Ringer in Watermelon seed und der Bass Assassin Sea Shad 6″ in grün glitter mit orangem Schaufelschwanz(Firetiger) an 30-50gr Jigköpfen in 4/0 und 3/0.
Ich fische immer ein Stück Fluorocarbonschnur vorm Köder um beim eindrehen der Dorsche(Meeresangler werden wissen wovon ich rede…) eine Beschädigung der Hauptschnur zu vermeiden. Dazu knote ich die Monoschnur ans eine Ende eines Noknotverbinders und den Duo Snap lock ans andere Ende. Fertig is die einfache Montage. An diesem Angeltag war ich mit der klassischen Auswerf-Jiggmethode insgesamt nicht so erfolgreich, das vertikale Jiggen direkt unterm Boot erwies sich als sehr fängig, da ich die Köder sehr aktiv und auch ungleichmäßig führte und wir dabei eine optimale Drift von etwas über einem Knoten hatten.

Grossmaul

Grossmaul auf Bass Assassin Sea Shad in 6″ Firetiger

So machten wir schön Strecke und konnten tolle Fische erbeuten. Trotz einer sehr hohen Wassertemperatur waren die Dorsche zwischen 15 und 18m Wassertiefe so richtig in Fresslaune.
Ich hatte schon lange nicht mehr soviel Fisch zu verarbeiten, was ich auch mit einem wirklich üblen Sonnenbrand auf den Knien bezahlt habe.
Es war ein wirklich tolles Fischwochenende. Danke auch an Erik meinen Mitfahrer mit dem ich eine Menge Spaß hatte. Bist gern wieder gesehen auf meinem Boot!

Tight Lines,
Euer Baltic-Fisher

Hier noch ein kurzes Video des Trips. Vielen Dank an Erik für die tollen Aufnahmen!

httpv://www.youtube.com/watch?t=131&v=sGG7WNIawHE