Trolling im Nebel

Um 4.10 Uhr, also wieder vor dem aufstehen, ging es mit meiner Gummiwurst im Kofferraum in richtung Ostsee nach Hökholz bei Eckernförde.
Einen Tagesplan erstellt man sich ja schon über Tage hinweg bis man es dann nicht mehr erwarten kann und es endlich losgeht. Doch was war da los?
Glatte Autobahn, Richtung Ostsee immer weißer und kälter….Na toll.
Und dann gesellte sich noch fieser Nebel in die Runde der nervenden Umstände…

Im dunkeln bei negativen 4 Grad und kalt-feuchtem Nebel baute ich in aller Ruhe mein Boot auf. Hatte ja noch ne Stunde bis es hell wurde. Leider hatte der Nebel vor, etwas länger zu bleiben. Schnell mal die Wetter-App gecheckt…Kein Nebel angesagt.
„Dann wird sich die Suppe mit aufgehender Sonne verabschieden“ dachte ich mir, und fing an mit 2 Ruten an Brettchen in Ufernähe zu schleppen. Immer so, das noch Land im Auge war.

Trolling in Ufernähe

Trolling in Ufernähe

Also fuhr ich dort auf 3-4,5m Wassertiefe mit wenig Hoffnung auf
Fischkontakte vor Hökholz hin und her…Als doch glatt ein Brettchen ins
Fahrwasser wanderte und die Bremse zum knarren brachte. „Cool“ dachte
ich mir und drillte den ersten Dorsch des Tages. Es war ein dicker
Mittfünfziger. Den Fisch hatte ich also doch gefunden… Nach und nach
wanderten einige Dorsche in den Falteimer. Witzigerweise blieben über 6m
Wassertiefe die Bisse aus. Auch mit tiefer laufenden Ködern. Erst als
ich wieder flacher fuhr kamen wieder Bisse.

buntes Gemüse des Tages

buntes Gemüse des Tages

Mein Dorschbedarf war schnell gedeckt und ich überlegte vorzeitig
abzubrechen. Doch gegen Mittag brach der Nebel auf und die Sonne, die
ich bis dahin nur erahnt hatte, zeigte sich in voller Pracht. Jetzt
abbrechen???? NEIN! Eine Forelle muß noch ins Boot!
Also langsam an tieferes Wasser getastet (10-13m) und zwischen vereinzelten Dorschen am Downigger bemerkte ich das ein Brettchen 2 m weiter hinten lief als bisher.
Bei dessen Kontrolle zappelte die erste Meerforelle am Rhino Troutkiller.
Diesmal allerdings in Schwarz/Silber mit schwarzen Punkten.
Mit knappen Maß war sie kein Riese, aber in diesem Fall hart erarbeitet.
Auch zeigten meine neuen Einzelhaken am Blinker was sie konnten. Die
Forelle war sauber im Unterkiefer gehakt, keine Chance mehr zu entwischen.

gefrorener Wirbel

gefrorener Wirbel

Anders machte es ihre „große Schwester“ die ich kuze Zeit später am Band hatte.
Sie hatte den Rhino Lax Spoon in Kupfer/Schwarz mit vorgeschaltetem 25g Wuttke Paravan mit voller Wucht und kreischender Multi in die Tiefe gezerrt.
Wow dachte ich, das ist bestimmt ein guter Dorsch. Beim einholen merkte ich doch recht schnell das der Druck richtung Grund ausblieb und der Fisch stattdessen mit schwamm. „Das muß was silbernes sein“ dachte ich mir noch als ich die Schönheit schon
hinter dem Boot im Fahrwasser schwimmen sah. „Jetzt bloß nix falsch machen“
Noch beim denken schwamm sie 1m tiefer um sich im selben
Moment in voller Pracht und Schönheit aus dem Wasser zu
schrauben…Und der Blinker flog mir um die Ohren…Ohne Fisch….N E I N ! ! ! Mein
Schrei muß man in Hamburg gehört haben…Mit offenem Mund und großen Augen guckte ich in die Ostsee und musste erstmal verstehen was hier gerade passiert war
Der Fisch war jenseits der 60cm und dick und rund gefressen…

Rute im Nebel

Rute im Nebel

Dieses Erlebnis zwang mich traurig den Tag zu beenden. Es war kein
schlechter Tag, nur mussten heute einige Hürden bewältigt werden.
Es ist eben nicht jeder Tag wie der andere und so gut man sich auch in der
theorie vorbereitet hat kommt es eben doch manchmal anders als
gedacht. Einen Tages-Topköder gab es diesmal nicht. In der richtigen
Wassersäule angeboten haben sie ALLE gefangen.

An diesem Tag sind auch 2 Videos entstanden:

httpv://www.youtube.com/watch?v=mfleA2WTzUo

 

httpv://www.youtube.com/watch?v=WDBaVzfhbmI