Zeepter 420cm Schlauchboot mit Aluboden
Material: PVC0,9mm, Schlauchdurchmesser 50cm, Aluboden
…Und alles wurde anders…
Als die Kiste mit dem Boot darin von der Spedition im Sommer 2013 angeliefert wurde, war mir der Größenunterschied plötzlich auch klar… Im Carport alles ausgerollt war ich bereits über das Gewicht erstaunt, erst Recht über die Dimensionen des Bootes.
Der ganze Carportplatz war voll mit Schlauchboot. Dabei sollte es doch nur 21cm breiter und 80cm länger sein…
Als ich dann Luft hinein pumpte, habe ich schon an mir selber gezweifelt. Sollte ich DIESES RIESENBOOT jemals in mein Auto bekommen?
Immerhin bin ich Wohnwagencamper und im Sommer viel unterwegs, sodaß der Haken am Auto durch den Wohnwagen besetzt ist und für einen Bootstrailer keine Möglichkeit besteht…
Nach allgemeiner Begutachtung durch Familie und meinen „Stamm“ Mitfahrer Marc kam der Test ob der VW Caddy groß genug sein würde. Als erstes musste ich feststellen das ich „die Wurst“ (das luftleere Schlauchboot im zusammengerollten Zustand) kaum allein gewuppt bekomme. Mit großer Anstrengung landete sie aber dann doch im Auto um fest zu stellen, das ohne die komplette Demontage eines Sitzes -wenigstens für Urlaubs- und Wochenendfahrten- gar nichts geht. Ohjee!!!! Wie sollte ich das der Baltic-Fishings Frouwe beibringen???
Am folgenden Tag ging es gleich übers Wochenende nach Fehmarn auf den Campingplatz Katharinenhof. Dort angekommen wurde das Boot zum ersten Mal komplett mit Bodenplatten von mir aufgebaut. Leider musste ich feststellen, das ich bei der Länge meines vorhandenen Sliptrailers etwas „den Überblick“ verloren hatte :-)
Das Boot ragte einen guten Meter hinten über!
Meinen damals noch 5Ps Motor angehängt und ab zur platzeigenen Slippe. Fahreigenschaften testen. eigentlich war es zu kabbelig, aber ihr kennt das ja sicher… Wenn man los muss, muss man los!
Durch die Länge und die andere Bugform des Bootes änderte sich das komplette Fahrverhalten hin zum positiven. Die runde Bugform ließ Wellen viel besser seitlich weg spritzen und die Länge bewirkte ein schnelleres Gleiten. Auch mit dem kleinen Motor. Ich warf ein paarmal meine Angel aus und musste dann einsehen das das Wetter nicht grade tauglich war sich ein gutes Bild vom zusammenspiel der Komponenten zu machen.
Am nächsten Tag ging es zum Plattfisch angeln. Mein Sohn war schon ganz aufgeregt und trotz des wirklich schlechten Wetters(Regen und Wind) mussten wir einfach los, da wir schließlich auch Wattwürmer als Naturköder gekauft hatten. Mein Sohn war der Fänger des ersten Fisches an Bord meines neuen Bootes. Ein gelungener Auftakt! Wir hatten schnell ein paar Flundern und Schollen zusammen und haben dann wetterbedingt abgebrochen. Aber wir waren glücklich!
Auf dem Rückweg brieste es nochmal deutlich auf, sodaß ich sehr dicht am Ufer entlang gefahren bin um Landschutz zu haben. Die See hatte sich aber mittlerweile schon schön aufgestellt und nun zeigte das Boot seine wahre Seetüchtigkeit. Es kam kein Spritzer über den Bug, seitliche Wellen brachten das Boot nicht aus der Spur und die Hohe Sitzposition auf den Bänken war viel besser als erwartet. Hier merkte ich, das die bessere Seetüchtigkeit mit dem höheren Aufwand zu zahlen war. Ich war rundherum zufrieden mit dem Boot. Und die Farbe war ja sowieso der Hammer :-)
Leider war die Position des Motors nicht optimal, was mir in den folgenden Wochen tatsächlich einen Tennisarm bescherte, den ich den gesamten Sommer über mit mir herumschleppte.
Im Sommerurlaub auf dem selben Campingplatz musste ich dann allerdings feststellen, das der gute alte Harbeck Sliptrailer für dieses schwere Boot einfach total unterdimensioniert war und ich fing an diesen fast komplett neu zu bauen und zu optimieren.
Die erste Version des Neubaus wurde deutlich verlängert und aus den werkseitigen Schubkarrenfelgen mit Reiblagern wurden kugelgelagerte Felgen auf die ich die alten Reifen umzog.
Das Gewicht des Bootes bog diesen Trailer aber leider durch, sodaß ich weitere Verstärkungen entwickelte und die Deichsel wieder etwas kürzte, um den Trailer so weit wie möglich zu entlasten und auch das Transportproblem etwas zu entschärfen. Letztlich blieb nur noch die Achse als originalteil übrig, der Rest wurde gepimpt. Aus dem Handgriff wurde ein Zugmaul fürs Auto um die steile, lange Slippe am Katharinenhof bewältigen zu können.
Im Sommer 2013 wurden noch viele weitere Platten und Dorsche in der Ostsee sowie Zander in der Elbe geangelt. Aber eins stand immer über allem: Die kommende Trollingsaison!
Ich hatte noch keine neuen, auf die Länge des Bootes angepassten Trollingbars und auch das Echolot musste an die Spiegellänge angepasst werden… Eine wie immer spannende Arbeit die ich nun bereits das dritte mal zu tun hatte und die mir mit entsprechender Routine von der Hand ging. Noch schnell den 115cm Massaufkleber besorgt und die Trollingsaison mit massig viel mehr Platz konnte beginnen. In der Zwischenzeit wurde auch das alte Boot mit Motor verkauft und ein 15Ps Motor von Mercury angeschafft.
Nun konnte die nächste Saison kommen.
Update 15.April 2014:
Die erste Trollingsaison mit dem neuen Boot ist nun so gut wie vorüber und das deutlich größere Platzangebot hat sich voll bewährt. Es ist super entspannt in dem Boot zu fahren und genug Platz für alle notwendigen Dinge vorhanden.
Wie ihr auf der Startseite lesen konntet, habe ich viele, tolle Fische damit gefangen und das Seegebiet der Kieler Bucht für mich entdeckt. Eine schöne, ertragreiche und gut erreichbare Gegend!
Forellenmäßig lief es diese Saison nicht gut für mich, aber daran arbeite ich bereits für die kommende Saison. Ich werde meine Methoden etwas verändern und mal 2 Slidediver anschaffen. Darüber lest ihr dann aber unter Montagen wenn es soweit ist!
Bis dahin wünsche ich allen interessierten Lesern dieser Seite viel Glück, immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel und stets ein strammes Band.
Hier ein paar Impressionen der fangfertigen Trollingmaschine:
Edit November 2015:
Mittlerweile habe ich meinen Trailer weiter gepimpt: Die Achse wurde nun ebenfalls durch eine doppelt so breite ersetzt und mit Rollenwippen versehen. Mehr dazu unter Sliptrailer.
Edit September 2016
Ein sehr gutes Angebot aus meinem Bekanntenkreis für ein GFK Konsolenboot hat dazu geführt das ich mein Schlauchboot im Sommerurlaub 2016 kurzerhand verkauft habe.
Das fährt nun bei einem reinen Freizeitkapitän auf der Trave in Lübeck. Nie wieder Dorschkacke und Schollenblut auf den Bodenplatten :-)
Das war es dann mit Schlauchbootfahren. Ich habe den lang ersehnten Sprung auf ein GFK Boot endlich geschafft. Im Grunde habe ich immer nach etwas passendem geschaut, habe dafür auch schonmal längere Anfahrten zu Angeboten in Kauf genommen.
Gepasst hat es aber bisher nie. Nun kam das richtige Angebot zur richtigen Zeit und ich habe zugeschlagen. Das neue(mein drittes) Boot wird auf der nächsten Seite vorgestellt.