Trollingstart mit Chaos und Silber

4 Uhr, HH-Lurup. Es ging quer durch die Stadt nach Rahlstedt um dort Memo einzusammeln. Dummerweise gibt es auf dem Weg dort hin einen neuen Blitzer…Den Rest denkt ihr euch einfach…

Also um 5 Uhr dort angekommen wurden seine Sachen verstaut und es ging auf die A1 Richtung Neustadt.
Wir wollten vom Klinikum aus in See stechen aber leider darf man dort nur 3 Stunden parken. So entschlossen wir uns ein Stück weiter hoch nach Bliesdorf zu fahren.
Zum Glück gab es dort keine Restwelle vom Vortag und so konnten wir dort unser Boot wässern.
Olli teilte mir am Vorabend mit, dass er auch mit seinem Boot vor Ort sein würde. Der kam gerade an als ich mich in den Floater drückte.

Die Ausfahrt verlief reibungslos. Alle Ruten wurden beködert und es ging raus auf 7m Wassertiefe.
Wir machten ein Paar Würfe mit dem Gummifisch um zu sehen, ob es in dieser Tiefe noch Dorsche gibt. Gleich der erste Wurf brachte einen knapp 50´er Leo. 2 Würfe später war Olli auch schon so weit und kam zu uns. Er und sein Mitfahrer Christoph machten auch ein Paar Würfe mit dem Gummifisch und wir alle frotzelten ein bisschen herum als Memos Rute plötzlich krumm war. Auch er konnte einen knapp 50ger verhaften.

olli schlauchboot

Olli und Christoph im Nachbarboot

Somit fingen wir das trollen an. Leider waren wir noch nicht ganz „warm“ als Team und so kam es beim Ausbringen der Ruten zu einem Tüddel, ausgelöst dadurch, dass wir gegen die Welle mit leichtem Zick Zack Kurs gefahren sind. So konnten sich 2 Ruten beim Auslegen fangen. Wir holten die Ruten wieder rein, um des Tüddels Herr zu werden. Dabei kam dann auch noch der erste Biss am Downrigger dazwischen. Helle Aufregung an Bord… Beim Einholen einer Rute kam ich dann auch noch versehentlich an den Freilauf-Hebel, und weil Spannung drauf war rollte sich eine Perücke auf die Spule der Multirolle die sich gewaschen hatte…Wer sowas schon einmal hatte weiß wie sparsam ich in die Runde geschaut habe. Zum Glück gelang es mir mit etwas Fingerspitzengefühl alles ohne Schnurverlust zu fixen. Der Fisch am Downrigger ging nach kurzem Widerstand auch verloren. So drehten wir um, weil wir mit der Welle die Ruten ausbringen wollten. Das klappte sehr viel angenehmer.

Wir einigten uns darauf, das so etwas heute nicht noch einmal passiert…

Bei 7-8m kamen hier und dort ein paar wenige Dorsche in die Kiste. Mal am Downrigger, mal am Brettchen. Aber so richtig lief es nicht. Ich habe dann entschieden, es tiefer zu versuchen. So fuhren wir dann Richtung 20m Linie. Gleich nachdem wir gedreht hatten, um ins Tiefe zu kommen, bekam Memo einen heftigen Biss am Grizzly Schlepplöffel und 25g Paravan.

Grizzly Schleppköder

Grizzly Schleppköder

Das Brettchen schoss regelrecht nach hinten und ich sah wie Memo zu tun hatte den Fisch zu halten. Er ging in die Bremse und war auf einmal weg. Wow…Schock. Diesen Fisch hätte ich gerne gesehen.
Die Fahrt ging weiter. Den Downrigger immer 2 m über Grund eingestellt konnten wir bei 15-17m einige Dorsche einsammeln und hatten auch Heringsschwärme auf dem Echolot. Ich hoffte auf einen Seelachs im Mittelwasser. Leider wurde mir dieser Wunsch aber nicht erfüllt.

Andy mit strammem Dorsch

Andy mit strammem Dorsch

Ich telefonierte kurz mit den Carnivore Jungs, die auch in der Nähe schleppten.
Ich erfuhr, das ein paar Forellen gefangen worden waren, zwischen 6 und 8m.
Also fuhren auch wir wieder flacher. Dort wartete das nächste Unheil auf uns…

Als Memo einen Dorsch drillte, brach die Multirolle von der Rute ab. Die Nieten waren durchgegammelt. Also war er gezwungen, den Dorsch ohne Rute ein zu kurbeln. Es ging zum Glück alles gut und auch dieses Problem konnten wir mit Kabelbindern beheben. Leute, nehmt Kabelbinder mit an Bord!  …Die braucht MANN eh immer :-)))

Blinker Rügen Edition

Blinker Rügen Edition

Als dann bei 14m Tiefe der nächste Biss am Downrigger auf einen Rhino Mag im Dekor „Rügen spezial“ kam, nahm ich die Rute in die Hand, und löste den Clip mit einem Anhieb aus. Was war das? Es tobte wie wild am Ende der Schnur. Ich musste die Bremse der Multirolle öffnen um mit dem Fisch klar zu kommen. Doch auf einmal schwamm der Fisch auf uns zu und ich wusste sofort, das ich einen Seelachs oder eine Forelle am Band hatte. Schon sah ich die Schönheit im Fahrwasser aufblitzen. Jetzt bloß nichts falsch machen…

Memo bekam schon mal den Kescher in die Hand gedrückt. Die Forelle wehrte sich ordentlich. Aber wir konnten den Fisch gemeinsam sicher landen. Ein Jubelschrei hallte durch die Bucht. 61cm Pure Kraft und Schönheit lagen im Boot. Das hat uns Beide die kleinen Malheure vergessen lassen. Schnell ein paar Bilder und weiter machen.
So fuhren wir dann eine Kante von 7m ab und fingen immer wieder vereinzelt Dorsche.

61cm Meerforelle

61cm Meerforelle

Weil der Tag sich bereits dem Ende neigte und wir genug Fische im Eimer hatten, entschieden wir den Angeltag zu beenden. Vor der Slippe in Bliesdorf trafen wir dann noch auf Olli, der gerade dabei war seinen Fang zu filetieren. Wir werteten gemeinsam unseren Tag aus und nach ein paar Sprüchen ging es dann Richtung Ufer.

beide Boote

Unsere beiden Boote am Strand in Bliesdorf

Was für ein schöner Angeltag, trotz der Pleiten, Pech und Pannen.
Euch immer stramme Leinen und viel Petri!
Euer Kochi