Zum Angeln im eigenen Boot sollte man auf ein Echolot auf keinen Fall verzichten. Es ist immer wichtig zu wissen wie tief es unter dem Boot ist und ob es evtl. Strukturen gibt und vor allem: Wie ist die Bodenbeschaffenheit? Stellt sich also die Frage wohin mit einem Echo und wie betreiben, wenn der Außenborder keine Ladespule hat ?!? Aus einem Leihboot eines Vermieters kannte ich diese mobilen Geräte die in einer Tasche mit dem Transportkoffer stehen in dem sich auch der Akku für das Gerät befindet. Die gibts so auch zu kaufen. War mir aber viel zu teuer. Also ein Gerät der Wahl nehmen und selber bauen war die Devise. Da ich handwerklich ganz gut davor bin, ist das sowieso prinzipiell mein Anspruch: Erstmal schauen ob man sich selber was bauen kann! Ich hatte noch eine alte schwarze Curver Box in meiner Werkstatt stehen die eigentlich eh schon seit Jahren über war. Die war genau richtig für mein Vorhaben. Da konnte auch die kleine Rollerbatterie zur Versorgung des Gerätes drin stehen und Handschuhe oder anderer Kleinkram passen auch noch mit hinein! PERFEKT! …Dachte ich zumindest…Das Gerät meiner Wahl war dann von Garmin das Echo200. Ein Gerät mit super Features wie:

1. 200Khz / 77Khz Splitfrequenz
2. 5″ großes Display in Graustufen mit Hintergrundbeleuchtung
3. Kipp- und drehbare Halterung
4. leicht abnehmbar
5. geringer Stromverbrauch
6. intuitive Bedienung

In einem Österreichischen Anglerforum hattee ich mal einen Bericht gelesen von jemandem der einen Saugnapfheber zum festmachen des Echogebers am Spiegel zweckentfremdet hat. Den Heber in der Mitte zersägt und ein Rohr eingeschraubt. Um das Rohr dann eine Rohrschelle an der die Platte montiert wird, auf der der Halter für den Geber angeschraubt ist.

Saugnapfheber zweckentfremdet

Saugnapf Seitenansicht

Der Saugnapf wird ins Wasser getaucht und so an den Spiegel angesaugt. Hält nur leider bei schneller Fahrt nicht lange....Ausserdem hat mich die Box, die im Boot wertvollen Platz eingenommen hat, total angenervt :-)

Echo auf Box

Das nenne ich mal eine Fehlkonstruktion! Die Intension war gut, war aber aufgrund mangelnder Erfahrung einfach nicht praxisgerecht. Also musste was neues her. Da kam mir die Idee das ganze direkt auf den Spiegel zu schrauben, so wie mein Freund Stephan es auch mit seinem Echo tat. Fand das bei ihm aufgrund der Tatsache, das das Gerät damit ja komplett aus dem Sichtfeld ist, bisher immer unpassend. Nun begann ich mich aber mit der Idee doch ernsthaft auseinander zu setzen. Beim Schleppfischer eine Tite-lok Bootsklemme bestellt wie sie eigentlich als Bootsrutenhalter herhalten soll.

Rutenhalterklemme von Titelok aus den USA

Diese Klemme hat genau was ich brauchte: 2 Flächen auf denen ich etwas festschrauben konnte. Für oben dann eine Grundplatte im Durchmesser des Echolotfußes fräsen lassen und drauf geschraubt. Auf diese Kunststoffplatte konnte nun der Dreh-Kipphalter des Echos montiert werden. Den Geber sollte ein U-Profil aus dem Baumarkt aufnehmen das ich vorn an der Klemme montierte. Passend in der Länge des Bootsspiegels versteht sich. Unten noch etwas ausgeschnitten um das Wasser beim Fahren durch zu lassen und fertig. Für alle die das nachbauen wollen: Die Gewinde in der Klemme sind zöllig! Es handelt sich um ein Produkt aus den USA, dort werden keine metrischen Gewinde verwendet… Also entweder besorgt ihr euch zöllige Schrauben, oder schneidet neue Gewinde in die Klemme. Ich habe mich für letzteres entschieden.

Klemme von Tite lok mit aufgeschraubtem Adapter für den Dreh-Kipphalter des Echolotes

Und so sieht das ganze dann fertig montiert aus:

Fertiges Echolot für Spiegelmontage

Das Gute an dieser Montage ist das es komplett mobil ist und an jedem beliebigen Boot mit ähnlich hohem Spiegel benutzt werden kann, oder einfach bei Nichtgebrauch im Schuppen verschwinden kann…

Echo am Spiegel

Echo am Spiegel

Wie das ganze nun mit Strom versorgt wird, lest Ihr unter dem Menüpunkt autarke Stromversorgung.