Christian fragte mich letzte Woche ob ich Lust habe mit ihm zu einem regionalen Forellensee zu kommen und ein paar Forellen zu angeln.
Obwohl ich mit diesem Thema eigentlich bereits vor gut 2 Jahren abgeschlossen habe, hatte ich tatsächlich doch Lust und sagte sofort zu. Aber habe ich überhaupt noch genug Tackle um diese Methoden dort auszuüben?
Schließlich habe ich mittlerweile nur noch Augen fürs Meeresangeln…
Spirolinos in sinkend, halbsinkend und schwimmend ?
Hakenvorfächer in 2m Länge und Knotenperlen, dünne monofile Schnur, ein paar Miniwobbler hatte ich noch, das wusste ich…
Und YEAH!!! endlich war mal wieder Zeit eine meiner absoluten Lieblingsruten zu fischen: Meine Norwegian in 11 Zoll von Lawson. Ein Norwegisches Edelteil einer Spinnrute. Der Blank fast komplett aus Kohlefaser, super leicht, Rollenhalter mit drehbarem Klickverschluß und edlen Korkgriffen. 8-28Gr Wurfgewicht und stramme Aktion. Ein echt tolles Teil das ich leider viel zu selten benutze, da die Meeresangelei in der Regel doch schwerer mit kürzeren Ruten ausgeübt wird.
Eigentlich schade! Eine tolle Rute ist das.
Am Samstag ging es dann zu einer selbst für mich unglaublichen Uhrzeit los: 04:30 Treffen vorm örtlichen Bäcker!
Jeder fuhr mit seinem PKW da es sich um einen dieser Seen handelte die sich wie eine Perlenkette an der A7 im südlichen Schleswig-Holstein aneinander reihen, wo man mit dem PKW unmittelbar an seine Angelstelle fährt.
Ich musste feststellen das das gar nicht unkomfortabel ist :-)
Als wir dort um ca. 04: 50 ankamen, war die Schranke bereits oben und die ersten Angler schon am See verteilt wie man an den Lichtern sehen konnte. Jetzt verstand ich auch warum wir so dermaßen früh los mussten. Leider war die beste Stelle am See unmittelbar vor uns besetzt worden. Christian kennt den See sehr gut und wusste das alles.
Auto geparkt und Kopflampe auf, die Ruten montieren. Die ersten auf Grund mit einem 2m auftreibenden Vorfach. Christian hatte 2 gelbe Ü-Ei plastikeier (die wo die Spielzeuge drin sind) um sie mit einem Knicklicht darin als Bissanzeiger in die Schnur zu hängen für mich parat. Bei Christian tat sich mit der Dämmerung der erste Biss der auch verwandelt werden konnte. Eine schöne ca 800gr schwere Forelle hatte seine Bienenmade mit Knoblauchpaste am 2m auftreibenden Vorfach im vorbei schwimmen genommen.
Auch ich war kurz danach Erfolgreich. Ein kapitales 8cm Rotauge hatte sich an meiner Bienenmade zu schaffen gemacht und war hängen geblieben.
…Naja, wenigstens entschneidert…. :-)
Als es endgültig hell wurde, kam offenbar ein ganzer Trupp Forellen vorbei geschwommen, auf der ganzen Seeseite gingen die Bissanzeiger, so auch bei Chrischie und mir. Wir konnten beide schöne Forellen landen, Chrischie sogar kurz aufeinander an beiden Ruten.
Meine Forelle war allerdings etwas kleiner.
Bis 8 Uhr waren bereits 90% unserer Fische gefangen und der Tag wurde entgegen den Wettervorhersagen noch richtig herrlich. Sonnig, warm und wenig Wind. Zugegeben, nicht gerade optimal zum Forellenangeln, was sich auch in unseren Fängen widerspiegelte, aber Chrischie fing noch 2 weitere Forellen in kurzen Abständen.
Unmittelbar am Ufer sahen wir immer wieder Schwärme kleiner Barsche und Gründlinge patroulieren und nach Nahrung suchen. Ein interessantes Schauspiel. Schnell die GoPro rausgeholt und ein paar Maden zum Anfüttern an den Platz. Leider ist das Wasser des Sees doch ziemlich trübe…
Zum Mittag holte ich meinen Grill heraus und wir genossen ein herrliches Mittagessen mit Grillfleisch und -würstchen. Unsere Nachbarn waren etwas neidisch auf die Gerüche die herüber wehten :-)
Den gesamten Tag versuchten wir unterschiedliche Köder, Montagen Wassertiefen und auch geschleppt haben wir… Gegen 2Uhr Nachmittags meldete sich dann erfreulicherweise nochmal einer meiner Bissanzeiger und Chrischie holte schnell die GoPro. Allerdings war die gefangene Forelle nicht sehr kampfstark. Ich habe das Video trotzdem für euch etwas aufbereitet(siehe unten).
Meine erste Goldforelle kam zum Vorschein.
Bald darauf packten wir auch zusammen und fuhren nachhause. Es war doch tatsächlich ein netter Tag da am See und wenn das Wasser wieder kälter geworden ist, könnte ich mir durchaus vorstellen da nochmal hin zu fahren. Dann wohl Treffen am Bäcker bereits um 4:00Uhr.
Den Tag beendeten wir mit 2 und 3 Forellen. Rechnerisch eine Katastrophe aber das darf man ja beim Angeln nie bedenken :-)