Der Start der Trollingsaison 2016/2017 war dieses Jahr sehr intensiv für mich:
Ich war gleich an 2 aufeinanderfolgenden Tagen auf dem Wasser.
Tag 1: Start von Travemünde
Treffen um 7 bei Marco südlich Hamburgs, gemeinsame Fahrt nach Travemünde.
Leider startete der Tag bereits mit einer erheblichen Verspätung von über 30 Minuten, da die A23 einfach gesperrt war.
Das war mir nicht bekannt…
Schonmal morgens um 06:30 im Stau gestanden?? :-)
Ein rieeesen Umweg durch den Westen Hamburgs war die Folge…
Bei Marco angekommen, schnell die Klamotten umgeladen und los!
Dort angekommen: Nebel so dick das man das andere Ufer der Trave nicht mal sehen konnte, selbst das Ende das Steges wo das Boot fest war,
war nicht zu sehen!
So warteten wir also eine lange Zeit auf die Sonne die dann auch irgendwann kam und der Nebel wurde merklich weniger. Als das andere Ufer der Trave zu sehen war, starteten wir, voller Erwartungen was der Tag bringen würde…
Draußen war der Nebel noch sehr stark so daß wir nur mit Halbgas gen Fisch fahren konnten.
Der Fahrtwind war durch die extreme Nebelluftfeuchtigkeit extrem eisig…Ich hatte schon lange nicht mehr bei so beißender Kälte geangelt…
Die ersten Dorsche kamen dann auch bald an Bord und es zeigte sich das der Tag ein Slidediver Tag werden würde. Gold, blau, grün waren die
Farben des Tages. Der Downrigger mit meiner zur Makrele beklebten Waterwolf dran begann bereits Spinnweben anzusetzen so wenig war an der Rute los :-)
Die Brettchen waren auch nur zum Krautsammeln gut….
Einen wirklich brachialen Einstieg gab´s an der Backbord Diverrute mit einem gepimpten Apex. Leider nur kurz…Dann war der Fisch weg. MIT
DEM APEX!
Marco hatte dem Apex eine Rassel aufgeklebt und scheinbar den Knoten nicht ordentlich genug gemacht…Sehr ärgerlich…Findet der Fisch vermutlich auch…
Marco hat finnische Scherbrettchen die auf die Schnur geklemmt werden. Ich kenne das System hatte aber doch große Probleme damit, einmal habe ich ein Brettchen nicht korrekt eingeklemmt, so daß es nur noch am Clip hing und wir Glück hatten das es nicht ganz verloren ging…
Verloren haben wir aber leider noch Marcos Getränkeflasche aus dem Dosenhalter weil ich mit dem Arm beim Drillen dran gestoßen bin…
Stand aber auch echt etwas „unglücklich“ da :-)))
Die erste Mefo kam an diesem Tag auch zu einem kurzen Besuch an Bord, wurde aber mangels Größe umgehend released.
Einige kleine Dorsche hatten das selbe Glück, 7 schöne stramme durften aber bleiben und so traten wir nach einem Action reichen Tag mit
häufigem Rutencheck (Kraut) den Heimweg an als die Sonne im wieder aufkommenden Nebel verschwand.
Die Rückfahrt war wirklich gruselig.
Zum eigenen Schutz sind wir bei teilweise unter 3Meter Wassertiefe extrem dicht unter Land Richtung Hafen gefahren, als plötzlich keine 100m neben uns vollkommen lautlos vor der Hafeneinfahrt ein RIESEN Frachter mit dem oberen Drittel des Aufbaus aus dem Nebel auftauchte.
GESPENSTISCH!
Kurze Zeit später standen plötzlich 2 Watangler keine 25m neben uns im Wasser und riefen herüber das die Fahrrinne da drüben wäre :-D
Wir haben die einfach nicht gesehen! Es war mittlerweile so dichter Nebel aufgekommen, das die Sichtweite wohl nicht mehr als 30m betrug… Zu wenig um sicher im Travemünder Fährkanal zu fahren…
Zum Glück fuhr plötzlich schräg Steuerbord vor uns ein Fahrgastschiff, so daß wir kurzerhand einen schnellen Haken quer durch die Fahrrinne gemacht haben und uns in sicherer Entfernung an dieses Schiff gehängt haben um sicher durch die Trave zum Liegeplatz zurück zu kommen…
Mittlerweile war das Licht komplett weg gegangen und bereits das Anlegen bei der Werft fand komplett im dunkeln statt.
7 Dorsche hatten wir entnommen und haben uns dann schnell wieder zurück nach Hamburg gemacht.
Auf der Autobahn war erfreulicherweise alles frei…
Abends dann schnell alles wieder für den Sonntag gepackt und nach einem durch die extreme Kälte anstrengenden Tag und einer heißen Dusche
ins Bett.
Tag 2: Start von Neustadt
Der Sonntag startete sogar noch früher: Um 6 erwartete ich Malte, den ich beim sommerlichen Baltic-Fishing Schlauchbootanglertreffen kennen
gelernt hatte, bei mir zuhause. Wir chatten immer mal in Facebook und Whatsapp und so haben wir uns mal zusammen geschnackt um mit meinem
Boot einen Trollingausflug zu machen. Malte ist in dem Thema total unbeleckt.
Der Tag war dann zum Glück komplett nebelfrei, dafür deuteten die Wellen in der Slippe an der Kunya Werft bereits an was uns vor der Hafenmauer erwarten würde…
Ein strammer Ostwind stand auf der Bucht und sorgte dafür das ich mich zum Ausbringen der Ruten nur auf den Knien im Boot bewegen konnte!
Malte musste fahren. Es war wirklich schwierig und schnell stellte sich heraus das mein normales Setup mit 7-8 Ruten an diesem Tag nicht machbar war.
Ich entschied pro Seite ein Scherbrettchen sowie dazu eine Slidediver- und eine Wobblerrute zu fischen. 4 Ruten sind unkomplizierter zu händeln bei solchen Bedingungen…
Die ersten Dorsche kamen bereits direkt beim auslegen des 2. Köders ans Band und so entstand eine Menge Chaos im Boot verbunden mit 2x Schnurtüddel und Unmengen Seegras :-)
Als wir vor Haffkrug etwas tiefer in die Bucht tauchten, wurde der Landschutz merklich besser und ich konnte weitere 2 Ruten für Brettchen klar machen da ich diese nun sicher händeln konnte.
An der Slippe trafen wir Stephan und Sven mit Marius die uns hinterher fuhren. Die waren aber plötzlich weg und am Telefon erfuhr ich das sie recht erfolgreich Forellen vor Sierksdorf fingen. Da waren wir aber bereits nach einer längeren Zeit ohne jegliche Kontakte direkt vorm Maritim Hotel Timmendorf und so räumte ich schnell alles rein und fuhr mit Hebel aufm Tisch zurück nach Sierksdorf. So ein kompletter Strategiewechsel ist beim Trolling im Übrigen gar nicht so ungewöhnlich…
Leider bei mir nicht von Erfolg gekrönt…Das Wasser wurde wieder merklich kabbeliger und während das andere Boot seine Forellenzahl stetig erhöhte, passierte bei uns bestenfalls mal wenig, hin und wieder mal ein Dorsch an der Wobblerrute…Die dann aber wenigstens in guten Größen :-)
Dieser Tag war von den Bedingungen her zu heftig um ausgiebig Fotos zu machen, lediglich Malte hatte ein paar wenige Gelegenheiten mal abzudrücken…
Gegen 15 Uhr verarbeiteten wir dann die gefangenen Dorsche und slippten anschließend das Boot um den Heimweg anzutreten.
Nach 2 so kalten und langen Tagen war ich dann echt kaputt und bin abends auch nicht mehr sehr alt geworden :-)
Nun ist aber ein guter Vorrat an vakuumierten Dorschfilets eingefroren und meine Familie freut sich schon aufs nächste Festmahl mit dem Baltic-Fishing Fischbratmehl :-)
Ein guter, gelungener Saisonstart!
Ich bin gespannt wie es noch weiter geht diesen Winter. Ich habe mir vorgenommen mehr Forellen zu fangen :-)
Euch immer tight lines!
Euer Olli
Baltic-Fisher