Am Sonntag den 29.Juni hies es mächtig früh aufstehen für mich. Eine Mitfahrt bei den äußerst erfolgreichen Jungs von www.Carnivore-Fisching.de auf der Carnivore stand an.
Da ich zum Treffpunkt um 6 Uhr eine Anfahrt von einer Stunde hatte, war es eine ziemlich kurze Nacht für mich. Das Wetter dieses Tages trug leider nicht gerade zum wach werden bei, es goss wie aus Kübeln bis in die späten Mittagsstunden :-/
Als wir aus dem Hafen fuhren und den Hebel langsam auf den Tisch legten, zeigte sich wer brauchbare Regenkleidung an hatte…Mir lief es innerhalb recht kurzer Zeit schon die Hosenbeine meiner Jeans herunter….Nur gut das ich wenigstens noch schnell meine Floaterjacke gegriffen hatte…Eigentlich wollte ich nur mit meiner dünnen Spinnfischerjacke losziehen. Das wäre eine Katastrophe geworden.
Am ersten Spot angekommen, tat sich bei nahezu still stehendem Wasser nichts. Dafür durften wir einer Tekknoparty am gegenüberliegenden Ufer lauschen die vermutlich bereits seit Freitag lief :-) Also weiter.
Eine bissträchtige Spundwand in Billwerder brachte auch keinen Fischkontakt an diesem frühen Morgen. Also weiter auf dem Hauptstrom der Norderelbe und die bekannten Spots ausgefischt. Ich als Bootsangler kenne die meisten dieser Spots, jedoch blieb mir bisher der Weg flussabwärts der Landungsbrücken wegen meines kleinen Schlauchbootes -ohne E-Motor- verwährt. Dort herrscht eine so krasse Strömung und unfassbare Wellen(durch die Spundwände kommen die Wellen der vorbeifahrenden Schiffe und klatschen im selben Winkel wieder zurück. Ich nenne das immer das Haifischbecken). Auch das Abfischen dieser Kanten wurde bisher nicht effektiv genug von mir durchgeführt. Da hapert es definitiv an Erfahrung und technischer Ausrüstung. Bin ja nicht umsonst der Baltic-Fisher :-)
Ein E-Motor ist auf der Elbe sozusagen das A und O, ohne braucht man gar nicht los zu ziehen…
Im Großen und Ganzen waren die Bisse sehr zaghaft und auch wenig.
Mein erster brachialer Biss versetzte mich ordentlich in Aufregung, der Widerstand war auch ganz ordentlich in meiner strammen Rute, zu Tage kam jedoch leider ein typischer räuberisch gewordener Elbbrassen von stattlicher Größe :-)
Der hatte meinen kleinen Gummifisch brachial volley genommen und hing sauber am Jighead.
Diese Stelle ist bekannt unter Hamburger Zanderjägern, an diesem Morgen war aber wohl wegen des anhaltend schlechten Wetters keiner da und wir fischten diese Stelle ausgiebig mit dem E-Motor ab indem wir mehrere male darüber fuhren. Immer schön langsam…
Weiter sind wir dann Flussabwärts durch das Haifischbecken gefahren, denn die Carnivore ist mit ihrer Rumpfform und den 70Ps am Heck ein tadellos Rauhwasser fähiges Boot das kompromisslos aufs Vertikalangeln auf der Elbe ausgelegt ist.
Dort kam uns noch die geschleppte Cap San Diego entgegen und bließ unsere Ohren mal gehörig durch….
httpv://www.youtube.com/watch?v=2dy5glSW-ro
In einem nahen Hafenbecken probierten wir mal einen neuen Spot aus, der uns wirklich Spaß machte. Die Bisse kamen dort rabiat und viele, leider jedoch bis auf einen, alles sog. „Schniepel“ wie wir Hamburger zu untermaßigen Zandern sagen(Mindestmaß: 40cm).
Hier hielt uns der am Bug der Carnivore befestigte E-Motor mit GPS Funktion zuverlässig auf der Stelle. Erfreulicherweise hörte der Regen dann auch endlich dauerhaft auf und die Gesichter von Bengt und mir entspannten sich auch wieder. Endlich Jacken aufmachen und durchtrocknen… Ich war bis auf die Unterwäsche pitsche nass. Jens und Mirco waren besser angezogen…
Die wirklich beste Strecke hatten wir aber erst einige Meter weiter, dort herrscht mit Sicherheit kein Angeldruck, da diese Stelle nicht von Land und auch nicht für kleine Boote erreichbar ist.
Meine auf der Carnivore erlernte neue Technik des Vertikalangelns brachte hier einen weiteren tollen strammen Zander-mein größter bisher- den ich zwar nicht gemessen habe aber er wird in den Endfünfzigern gelegen haben.
Das Abendessen war gesichert. Auch Mirco konnte hier noch einen Mittsechziger erbeuten, der einen tollen Drill lieferte. Insgesamt lagen nun 4 schöne Fische an Bord und als die Sonne auch noch herauskam war der Tag damit perfekt. Mit Startschwierigkeiten, aber was solls…
Der Rückweg ging dann durch die wirklich idyllische Süderelbe zurück zur Slipanlage wo das Boot noch auf- und ausgeräumt wurde und zum Abschied eine kalte Fassbrause getrunken wurde.
Ich möchte mich ganz herzlich bei der Besatzung der Carnivore bedanken das ich mitfahren durfte. Ich hatte einen wirklich tollen Tag, nette Gesellschaft, den größten Zander meiner Anglerlaufbahn, habe eine neue Technik erlernt und witzige Gespräche gabs obendrein :-)
Merci! (Achtung Insider: Diesmal ein RICHTIG fettes! …Kein einfaches :-) )